Alpakas in der Tiergestützten Therapie – oder was macht ein Alpaka in Lauterbach?

 

 

Exotische Tiere mitten in Schwaben  – eine Vorstellung, die zunächst Kopfschütteln und ungläubiges Staunen hervorruft. Und doch: seit 2003 leben und arbeiten Tiere in Lauterbach. Es sind „Angestellte“ (Tiere des Zentrums für Therapie), die als bereitwillige Mitarbeiter der besonderen (und ganz verschiedenen ) Art auf 4 Hufen, Pfoten oder Schwielensohlen große und kleine Menschen begleiten.

 

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„Wer viel arbeitet, soll auch gut leben“. Getreu dieses Mottos hat die Leiterin des Zentrums für Therapie im Westernreitzentrum ein vielseitiges Therapiekonzept aufgebaut. Artgerecht, behindertengerecht , kinderfreundlich auf der einen Seite, professionell, funktional und einladend auf der anderen Seite.

Hier wird im Roundpen, der Reithalle oder dem Reitplatz longiert, voltigiert, Bodenarbeit gemacht und geritten. Hier wird geführt, geritten, gesprungen und Hindernisparcours absolviert. Oder Kutsche und Bollerwagen gefahren. Mit Pferden, Ponies, Eseln, Alpakas oder Hund.

Letzterer läuft mit gangunsicheren Kindern an einem stabilen Blindenführgeschirr, zieht Bollerwagen, begleitet Rollstuhlkinder und hilft Ängste abzubauen und Kontakte zu schließen.

Das große vierbeinige Team versteht sich untereinander bestens. Da gibt es  Freundschaften zwischen Hund und Pferd, Hund und Esel, Schaf und Alpaka, Schwein und Pony und natürlich innerhalb der Tierarten. „Kultimulti“ nennen die Menschen so etwas. Etwas, das zwischen Tieren erstaunlich gut und reibungslos funktioniert. Eben alles eine Frage der Gewöhnung und einer artgerechten Haltung.

 

Alle Tiere werden sorgfältig und geduldig auf ihre Arbeit vorbereitet.  Neben einer guten Gesundheit (kontinuierlich kontrolliert durch Tierärzte), einem guten „Schuhwerk“ (Hufschmied) benötigen unsere Tiere eine fundierte Ausbildung. Und nicht zuletzt viele, viele und sehr unterschiedliche Lernerfahrungen: mit Menschen in ganz unterschiedlichen Situationen und Befindlichkeiten (z.B. mit Behinderungen und Hilfsmitteln, Gleichgewichtsproblemen, ausgeprägter Spastik oder Seitenlähmung). Das ergibt Veränderungen im Körperschema dieser Menschen und ganz besonders in deren Bewegungsablauf. Etwas, das Tiere zunächst irritieren kann, aber nur solange, sie dies nicht kennen.

Da muss der Einsatz im Straßenverkehr geübt werden mit dem Ziel einer wirklich verlässlichen  Verkehrssicherheit. Das stressfreie Akzeptieren von Martinshorn, Propellergetöse, Traktorgeräuschen und vorbeiflitzenden Motorradfahrern  haben alle unsere Tiere gelernt.

Und es müssen Erfahrungen mit ganz unterschiedlichen emotionalen Befindlichkeiten der großen und kleinen Klienten  von den Tieren toleriert und gelassen ausgehalten werden. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei den beteiligten Therapeuten und pädagogischen Fachkräften zu. An diesen Personen orientieren sich unsere Tiere und schöpfen aus dieser sicheren Bindung die notwendige Gelassenheit und Neugier für ihre therapeutische Arbeit.

 

Seit Mai 2009 sind Alpakas zum vierbeinigen Therapeutenteam dazu gekommen. Sie tragen die schönen Namen: Baba Hatschi, Ben Hatschi, und Baby Miehli Hatschi, Richtig: Hatschi numero 4 fehlt noch. Er ist noch irgendwo „versteckt“: aber wir sind uns ganz sicher, dass er den Weg zu uns finden wird. Er wird unsere Alpaka-Gruppe komplett machen.

 

Wir haben unsere Alpakas in aller Ruhe und sorgfältig auf ihren Einsatz vorbereitet Erst einmal Eingewöhnung im Basisstall in Lauterbach, Bekannt- und Vertrautwerden mit allen anderen Vierbeinern, Lektionen in Aufhalftern und Führen und viele viele Ausflüge in und um die Reitanlage. Schließlich das routinierte Verladen und Fahren und das Vertrautwerden mit der weiteren Umgebung.

 

Mitarbeiter haben sich in Fragen und Anforderungen der Haltung von und der Arbeit mit Neuweltkameliden geschult, ihre Sachkompetenz nachgewiesen und dieses Wissen im Team weitergegeben.

Beim Grasen auf der Koppel zeigte sich, dass unsere Einzäunung für die Equiden einem weltoffenen und neugierigen Alpaka schlichterdings nicht standhält. Einsfixniedlich waren unsere „Hatschis“ entwischt. Das hieß: Rückkehr in den Basisstall, Ideen sammeln,  und die Weideeinzäunung nachrüsten. Nun ist alles alpakasicher.

 

Die „Hatschis“ danken es uns mit Liebenswürdigkeit, Neugier und Menschenfreundlichkeit: diese sanften „Männer“ machen uns alle glücklich.   

Kontakt und Anmeldung

Teamwalk
Bahnhofstr. 22-26
86647 Lauterbach

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